Winterhärte - eine Orientierungshilfe

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Klimazonen und Winterhärte - Anhaltspunkte für Deutschland

Für unsere Sortenbeschreibungen haben wir entschieden, das 'Zonen-Modell' als Orientierungsgröße einzusetzen.

Vor allem 'Magnolien-Anfängern' kann es doch viel Sicherheit bei der Auswahl geeigneter Arten und Sorten vermitteln.

Weiter unten auf dieser Seite finden Sie den Auswahlbereich des ursprünglich vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium entwickelten Temperatur-Zonen-Modells, aufgeschlüsselt für die in Deutschland relevanten Zonen.

Zwei wichtige Aspekte noch:

Klimatische Effekte durch die globale Erderwärmung haben bei uns (noch) keinen Einfluss auf Sorten-Empfehlungen.

Das Wetter in den zurückliegenden Wintern zeigte uns deutlich, wie riskant es sein kann, die Gartenbepflanzung bereits in froher Erwartung auf 'mediterranes' Klima umzugestalten. 

Wer es liebt, einen Teil seiner Gartenpflanzen -auch mit dem Risiko eines Totalverlustes- im 'Grenzbereich' ihrer Kultivierbarkeit zu halten, wird dies ohnehin tun. Wir ertappen uns ja auch selbst immer wieder dabei..
Alle, die sich zu den begeisterten 'Jägern und Sammlern von Raritäten' zählen, kommen an entstprechenden Erfahrungen wohl kaum vorbei.
Plant man andererseits einen schattenspendenden Hausbaum oder kann aus Platzgründen (leider) nur eine Magnolie pflanzen, sollte man sich immer für eine ausreichend winterharte Sorte entscheiden.

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem vitalen Netzwerk zahlreicher Magnolienfreunde in Deutschland, Skandinavien, im Baltikum, im Nordosten der USA und Südkanada, deren fortgesetzt 'hohe Risikobereitschaft' über die vergangenen Jahrzehnte hinweg zu wertvollen Neubewertungen wichtiger Magnolien-Sorten hinsichtlich einer Empfehlung für kältere Standorte führen konnte.

Da seit etwa 20-25 Jahren jedes Jahr zahlreiche Neuheiten in den Markt drängen, die keiner ausreichenden Evaluierung unterlagen, können meist nur Schätzungen abgegeben werden.

Bei gezüchteten Hybriden sind Kenntnisse über die Winterhärte der Elternsorten durchaus hilfreiche Orientierungen, dennoch sollte bei Empfehlungen von 'schönen Töchtern' ein gewisser Konservatismus erkennbar sein.

Zumindest so lange, bis gesicherte Werte vorliegen.

Eine Bitte:

Leben Sie in einer der 'kühleren' Zonen unseres Landes und blicken auf eine erfolgreiche Magnolienkultur zurück, so freuen wir uns über jede Rückmeldung, sprich: auf jeden Erfahrungsbericht, der helfen kann, dieses wichtige 'Dauerthema' inhaltlich zu verbessern. Aber auch die erfolgreiche Aufzucht einer Magnolia campbellii, eine üppig wachsende Magnolia virginiana oder einer reich blühende Magnolia laevifolia und andere immergrüne Spezies liefern wertvolle Hinweise und tragen mit dazu bei, unsere Gärten in Zukunft vielfältiger und schöner machen zu können.

Nicht verwechseln:

Die 'Winterhärte' einer Magnolie  definiert ihre genetischen Möglichkeiten, mit dem Temperaturen im WINTER klar zu kommen. Ist der Winter vorbei und die Pflanze wird von der Natur geweckt, sprich: Sie wird aktiv, dann endet auch der Winterschutz. 

Blüten, junge Sprosse und Blätter, die im FRÜHLING von Spätfrösten heimgesucht werden und denen übel mitgespielt wird, haben mit der 'Winterhärte' der Pflanze nichts mehr zu tun!

Hier können die Blüten einer bis -30°C winterharten Magnolien durch einen Spätfrost mit -1,5°C binnen einer Nacht vernichtet werden. Ist Ihr Standort besonders spätfrostgefährdet, so bieten sich besonders spät blühende Sorten der Frühjahrsmagnolien oder ggf. auch sommerblühende Magnolien als echte Alternativen an.

Aber seien Sie beruhigt - Spätfröste im Frühling passieren im ganzen Land, kaum einer wird komplett verschont und gerade den 'milden Regionen' wird dabei übel mitgespielt - es sind die Nächte für erhöhtes Adrenalin bei jedem echten Magnolienfreund..

Für Deutschland relevante Temperaturbereiche: 

(Die Werte beschreiben die mittleren

jährlichen Temperaturen-Minima!)