Die enorme Vielfalt im aktuellen Magnolien-Sortiment erlaubt es, selbst an ausgeprägt winterkalten Standorten nicht auf die einmalige Schönheit von Magnolienblüten verzichten zu müssen. Die erfolgreiche Kultivierung von Magnolien in Skandivanien, dem Baltikum, dem Nordosten der USA und selbst in Kanada dokumentiert eindrucksvoll, dass man diese wundervollen Gehölze nicht nur im 'Weinbauklima' genießen kann. Berücksichtigen Sie jedoch, dass es eine ganze Reihe sehr winterharter Frühlings-Magnolien gibt, die (leider) auch zu einer sehr frühen Blüte neigen. 

In Regionen mit regelmäßig wiederkehrenden Spätfrösten müssen solche Sorten zwangsläufig enttäuschen - Knospen sowie offene Blüten würden regelmäßig geschädigt oder zerstört.

Bevorzugen Sie daher an Standorten mit häufigen und weit in den jungen Frühling hinein wirkenden Spätfrösten gezielt winterharte Magnoliensorten mit später(er) Blütezeit oder favorisieren Sie in extremen Lagen gleich eine der sogenannten 'sommerblühenden’ Magnolien, die erst ab dem späten Frühjahr ihre Blütenpracht entfalten.

So kann sich auch an klimatisch anspruchsvollen Orten ungetrübte Freude über diese schönen Gehölze einstellen.

Für viele neue Magnoliensorten können Angaben über Wuchsentwicklung (Habitus) und Endgröße nur bedingt getroffen werden – es gibt schlicht und ergreifend noch keine ausgewachsenen Exemplare, die als 'Muster' dienen können!

Ein Phänomen, welches durch die jährlich wachsende Sortenzahl immer stärker an Bedeutung gewinnt.

Hinzu kommt, dass die absolute Wuchsleistung einer  Sorte im gleichen Zeitraum in klimatisch bevorzugten Regionen wie z.B. Neuseeland, Norditalien, dem Tessin und Südwestengland deutlich stärker sein kann als z.B. hier in Westeuropa. Mitunter verdoppelt sich die Wuchsleistung!

Beispiel: Denken wir hierbei nur einmal an die majestätischen, riesigen immergrünen Magnolia grandiflora-Bäume, die wir entlang der norditalienischen Seen bewundern können. Nördlich der Alpen ist ihre Wuchsleistung deutlich geringer, was mitunter alles Andere als ein Nachteil sein muss, denkt man einmal an die immer kleiner werdenden Gartenflächen in unserem Land.

In Ermangelung harter Fakten schaut man bei Neuheiten deshalb -mit Bedacht- auf deren 'genetische Abstammung' (sprich: die Elternsorten), um daraus eine vorsichtige Prognose über den voraussichtlichen ‚Mindest-Platzbedarf’ erstellen zu können. 

Wir sind mitunter verwundert, auf welch geringe Endgrößen häufig die Farbetiketten verweisen, die den jungen Magnolien von der grünen Industrie angeheftet werden.

Da mutieren baumförmige Magnolien plötzlich  auf schlappe 3m Endhöhe und empfehlen sich -niedlich wie sie noch sind- doch spontan auch noch als Reihenhaus-Garten-kompatibel...