Glossar
Verwendete Shop-Begriffe - verständlich erläutert
Leittrieb Junge Magnolien mit einem durchgehenden, zentralen Trieb, der den späteren Stamm bildet. Eine Magnolie mit Leittrieb wächst zu einem 'einstämmigen Baum' heran.
mehrtriebig Junge Magnolie mit mehreren Leittrieben direkt über der Veredlungsstelle oder direkt über dem Boden (bei wurzelecht vermehrten Pflanzen). Sie entwickelt sich zu einem mehrstämmigen Baum oder großen Strauch und erzielt dadurch auch meist eine größere Breite im Vergleich zu einstämmigen Exemplaren.
Stammbusch Mehrtriebige Magnolie, bei der die Verzweigung erst oberhalb eines kurzen
einstämmigen Stammes beginnt. Dieser ist meist zwischen 10-30cm hoch.
Ein Stammbusch wirkt daher an der Basis etwas anders als eine mehrtriebige
Pflanze.
Strauch Magnolien mit dichter Verzweigung ab der Basis her, ohne dass eine vertikale Hauptachse erkennbar ist. Klassisch 'strauchförmig' wächst z.B. die bekannte Sternmagnolie (Magnolia stellata).
blühreif Junge Magnolien, die aufgrund ihrer erreichten Größe bzw. Alters in der Lage sind, Blütenknospen zu entwickeln.
Die Blühreife bei Magnolien MUSS immer sortenspezifisch definiert werden und ist bei vermehrten Magnolien höchst unterschiedlich! Soweit Erfahrungswerte vorliegen, geben wir bei den Sorten entsprechende Hinweise.
freie Stammhöhe Durch Abschneiden der Seitentriebe ('Aufasten') frei gelegter, unterer Stammbereich mit definierter Höhenangabe in cm. Freie Stammhöhen erleichtern z.B. Unterpflanzungen, Pflegearbeiten oder schaffen sichere Passagen. Sie können auch als Stilmittel einer Gartengestaltung eingesetzt werden. Auch Standards wie sog. 'Halb- oder Hochstämme' sind freie Stammhöhen mit definierten Massen (in cm).
Tipp: Nahezu alle junge Magnolien in der Anzuchtform 'Leittrieb' können individuell aufgeastet werden. Wichtig zu wissen, da viele seltene Sorten nicht mit fertigen freien Stammhöhen angeboten werden.
Tepalen Die großen, farbigen Blütenblätter bei Magnolien
remontierend Frühlingsblühende Magnolien mit einer zweiten bzw. Folgeblüte im Sommer, Spätsommer oder Frühherbst. Diese Eigenschaft kann sowohl sortenspezifisch sein als auch spontan, z.B. provoziert durch bestimmte Witterungslagen im Sommer.
Hierbei blühen einzelne Knospen auf, die bereits für die Hauptblüte des nächsten Frühjahrs vorgebildet wurden. Umgangssprachlich wird meist von einer 'Zweitblüte' gesprochen. Erlaubt sei der Hinweis, dass diese Blüten bei Magnolien besonders in Hinblick auf Farbe, Größe, Gestalt und Haltbarkeit von der sortentypischen Charakteristik der 'Hauptblüte' im Frühling abweichen können. Sie sind jedoch stets willkommene Farbtupfer über dem grünen Sommerlaub.
Veredelung Bei Magnolien heute vorrangig verwendete Vermehrungsform, umgangssprachlich auch als 'Pfropfen' bezeichnet. Es werden 2 genetisch unterschiedliche Pflanzenteile zusammengeführt, bestehend aus der sog. 'Unterlage' (die den Wurzelstock bildet) und dem 'Edelreis', das nach dem Zusammenwachsen die gewünschte Sorte repräsentiert. Durch das gezielte Verwenden sehr winterharter und kompatibler Unterlagen wie z.B. Magnolia kobus, kann die spezifische Winterhärte im Wurzelkörper deutlich verbessert werden. Die 'Veredelung' gehört zu den vegetativen Vermehrungs- methoden. Man erzielt damit potenziell unendlich viele neue Pflanzen mit genetisch identischen Eigenschaften.
wurzelecht Hier werden Triebabschnitte von Magnolien entnommen und als 'Steckling'
in einem geeigneten Substrat zur Bewurzelung gebracht. Somit entstehen neue
junge Pflanzen. Diese Methode ist bei Magnolien meist an einen erhöhten Technik-Einsatz gekoppelt. Nicht jede Magnolien-Sorte lässt sich über Stecklinge vermehren bzw. erzielt akzeptable Anwuchsquoten.
Eine größere Bedeutsamkeit hat diese Vermehrungsform bereits bei der immergrünen Magnolia grandiflora, weil man damit eine nachweislich hohe sortenspezifische Winterhärte auch im 'sorteneigenen' Wurzelkörper erzielt. Die 'Stecklingsvermehrung' gehört ebenfalls zu den vegetativen Vermehrungs- methoden. Man erzielt damit potenziell unendlich viele neue Pflanzen mit genetisch identischen Eigenschaften.
Sämling Junge Magnolien, die aus Saat herangezogen wurden. Diese Form der Vermehrung kann NUR bei natürlichen Arten (Spezies) eingesetzt werden.
Ausgeschlossen ist diese Vermehrung für alle Magnolien-Kreuzungen (Hybriden) sowie merkmalsspezifischen Selektionen von Wildarten. Jeder Sämling wäre dann genetisch abweichend von der Mutterpflanze und nicht mehr die gewünschte Sorte! Während in der Magnolienzüchtung die Sämlingsaufzucht essentiell ist, damit der Züchter neue Sorten mit neuen Merkmalen finden kann, spielt die Aussaat für die Gewinnung von Jungpflanzen (wie gesagt, bis auf wenige Wildarten) keine Rolle. Bei der Sämlingsvermehrung spricht man auch von 'generativer' Vermehrung. Tipp: Wenn Sie eine Magnolie mit einem Sorten- Namen suchen, kaufen Sie bitte niemals einen Sämling!